Das solltest Du über Trecking/Wanderunterwäsche wissen.

Wenn du auf Trekkingtour gehst, zählt jedes Gramm im Rucksack – aber auch jedes Kleidungsstück, das du am Körper trägst. Besonders die Funktionsunterwäsche spielt eine entscheidende Rolle: Sie bestimmt, wie warm, trocken und geruchsfrei du unterwegs bleibst. Zwei Materialien dominieren den Markt – Merinowolle und Synthetikfasern. Doch welches ist wirklich besser? Schauen wir uns die Vor- und Nachteile im Detail an.

Merinowolle – Naturfaser mit Hightech-Eigenschaften

Merinowolle stammt vom Merinoschaf und ist eine besonders feine, weiche Wolle. Sie wird schon lange von Outdoor-Enthusiasten geschätzt, und das aus gutem Grund.

Vorteile:

  • Geruchsneutral: Merinowolle hemmt das Wachstum geruchsbildender Bakterien. Selbst nach mehreren Tagen Trekking riecht sie kaum – perfekt für Mehrtagestouren.
  • Angenehmes Tragegefühl: Die feinen Fasern kratzen nicht und regulieren die Körpertemperatur – warm bei Kälte, kühlend bei Hitze.
  • Feuchtigkeitsmanagement: Merino kann bis zu 30 % seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
  • Natürlich & nachhaltig: Ein nachwachsender Rohstoff, biologisch abbaubar und oft mulesing-frei erhältlich.

Nachteile:

  • Trocknet langsamer: Im Vergleich zu Synthetik dauert es länger, bis Merino wieder trocken ist.
  • Weniger robust: Häufiges Waschen oder Reiben kann die Faser schwächen – Merino-Unterwäsche ist empfindlicher.
  • Preis: Qualität hat ihren Preis – Merino ist oft doppelt so teuer wie Synthetik.

Synthetik – Technologie trifft Performance

Synthetische Materialien wie Polyester, Polyamid oder Polypropylen sind speziell für sportliche Aktivitäten entwickelt worden.

Vorteile:

  • Schnelltrocknend: Schweiß wird blitzschnell abtransportiert – perfekt für schweißtreibende Aufstiege oder feuchtes Klima.
  • Robust & langlebig: Hält viele Waschgänge aus, ist abriebfest und pflegeleicht.
  • Leicht & günstig: Geringes Gewicht und oft deutlich günstiger als Merino.

Nachteile:

  • Geruchsbildung: Bakterien fühlen sich in synthetischen Fasern wohl – nach einem Tag kann’s schnell muffig werden.
  • Weniger Temperaturregulierung: Kühl im Sommer, aber oft zu kalt bei niedrigen Temperaturen.
  • Plastikgefühl: Manche empfinden den Stoff als weniger angenehm auf der Haut, besonders bei Hitze.

Fazit: Die goldene Mitte – oder das richtige Material für den richtigen Zweck

Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“ – nur passend oder unpassend zur Situation:

SituationEmpfehlung
Mehrtagestour ohne WaschmöglichkeitMerinowolle – geruchsfrei und komfortabel
Kurze, intensive TageswanderungSynthetik – schnell trocknend und robust
Kalte BedingungenMerinowolle – gute Isolierung
Heißes Klima & hohe SchweißrateSynthetik – schnelles Feuchtigkeitsmanagement
Budget-LösungSynthetik – günstiger Einstieg

Viele erfahrene Trekker setzen heute auf Hybridlösungen – Unterwäsche mit einem Merino-Synthetik-Mix. Diese kombiniert das Beste aus beiden Welten: Geruchsneutralität und angenehmes Tragegefühl von Merino, mit der Haltbarkeit und Schnelltrocknung von Synthetik.

Fazit in einem Satz:

Merinowolle ist dein Freund für lange Touren und Komfort, Synthetik für Performance und Geschwindigkeit.